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Hallo Besucher,
Pfarrerin Dr. Ivonne Buthke und Kantor Roger Bretthauer haben für Sie die Videoandacht aus der Jakobikirche zum Sonntag Judika gestaltet. Sie können die Andacht ab Sonntag, 29.03., 10 Uhr, auf der Internetseite der Kirchengemeinde www.evangelisch-in-lippstadt.de ansehen. Dazu passend bekommen Sie heute die schriftliche Andacht von Pfarrerin Dr. Buthke.
Einen Hinweis noch: Am Montag, den 30. März, können Sie Pfarrer Dr. Roland Hosselmann und Vikarin Mathea Dieker von 20 bis 21 Uhr im Hellweg-Radio hören. Es geht um den Mut zum Glauben in Zeiten von Corona.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag.
Alexander Tschense
Andacht für den Sonntag Judika, 29. März 2020
Judika me Deus – schaffe mir Recht, Gott!, so heißt es in Psalm 43. Nach diesem Zitat des lateinischen Textes ist der heutige Sonntag benannt.
Dieser Tage sind unsere Rechte stark eingeschränkt. Alles hat sich plötzlich geändert. Was bis vor wenigen Tagen noch ganz selbstverständlich war ist heute unter dem Eindruck der getroffenen Anordnungen nicht möglich.
Habe ich denn nicht das Recht auf ein unbeschwertes Leben? Darauf nach draußen zu gehen, ohne fürchten zu müssen dem Tod zu begegnen oder gar anderen den Tod zu bringen?
Schaffe mir Recht, Gott! In Jesus Christus stellte er sich ganz klar auf die Seite derer, die unter der Einschränkung ihres Lebensrechtes leiden – sei die Ursache eine Krankheit wie dieser Virus, sei sie etwas anderes.
Er will für uns da sein. Und er macht dies spürbar durch viele Zeichen. Im Johannesevangelium wird erzählt, wie Jesus sich hinkniet und seinen Jüngern die Füße wäscht Dadurch wandelt er einen Dienst, der normalerweise eine Hierarchie sichtbar macht in eine Geste der Liebe und Zuneigung um. Und er führt dies fort – bis zum Kreuz. Jesus gibt freiwillig alle Rechte auf, um uns nahe zu sein.
Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.
Die Art, wie Gott Recht schafft ist anders, als wir es erwarten würden. Er will unser Miteinander verändern. Nicht die Durchsetzung von Rechten oder die Bestrafung von Ungerechtigkeit ist das Zentrum, sondern die Liebe, die liebevolle Begegnung, die heil machende Zuwendung. Manchmal bedeutet Liebe Verzicht. Und manchmal setzt diese Liebe ungeahnte Energien und Möglichkeiten frei.
Die Liebe zu Gott und zu den Menschen ist sein Maßstab.
So schafft Gott uns Recht, ein Recht auf Leben, ein Recht auf Hoffnung, ein Recht auf Zukunft. Daran erinnert uns der heutige Sonntag.
Amen.
Pfarrerin Dr. Ivonne Buthke
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