Evangelisch in Lippstadt - Andacht zu Trinitatis

 
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Hallo Besucher,

Pfarrer Dr. Roland Hosselmann, Kantor Bretthauer am Flügel und Vikarin Dieker (Gesang) haben für Sie die Videoandacht aus der Jakobikirche zum Sonntag Trinitatis gestaltet. Sie können die Andacht ab Sonntag, 7. Juni, 10 Uhr, auf der Internetseite der Kirchengemeinde www.evangelisch-in-lippstadt.de ansehen. Dazu passend bekommen Sie heute die schriftliche Andacht, im Anhang auch zum Ausdrucken, von Roland Hosselmann. Machen Sie mit dieser "Briefkastenandacht" doch mal einer anderen Person in Ihrer Nachbarschaft eine Freude! Oder lassen Sie uns wissen, wenn Menschen in Ihrer Umgebung diese wöchentliche Andacht bekommen sollen.

An diesem Wochenende feiern wir auch wieder in den Kirchen Gottesdienste: 

  • Samstag, 18 Uhr - Lukas-Kirche, Pfarrerin Peters
  • Sonntag, 9.30 Uhr - Stiftskirche, Pfarrer Dr. Hosselmann / Vikarin Dieker
  • Sonntag, 10 Uhr - Jakobikirche, Pfarrerin Dr. Buthke
  • Sonntag, 10 Uhr - Gemeindehaus Benninghausen, Pfarrer Hartmann
  • Sonntag, 11 Uhr - Christophoruskirche, Pfarrer Dr. Hosselmann / Vikarin Dieker

Informationen zu den Schutzmaßnahmen in Gottesdiensten können Sie hier nachlesen.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag.

Alexander Tschense


Andacht zum Sonntag Trinitatis, 7. Juni 2020

Liebe Schwestern und Brüder!

Landauf, landab haben bei uns die Gottesdienste wieder angefangen. Was ist den Menschen hier das Wichtigste? In einer Umfrage hat sich herausgestellt: Es ist der Segen.
Warum? Warum wird der Segen in einem Gottesdienst noch vor den Liedern und der Predigt als derjenige Teil empfunden, der der wichtigste ist, der am tiefsten berührt und am nachhaltigsten motiviert?
Vielleicht deshalb, weil wir auf dem Weg durch das Leben eine Erinnerung brauchen. Die Erinnerung an den, der uns das Leben geschenkt hat und deshalb dafür auch Sorge trägt.
Vielleicht, weil wir das Versprechen eines himmlischen Blicks brauchen, eines Blicks von ganz oben, der uns schöner, reicher, intelligenter, begabter und geliebter findet, als wir uns selbst schön, reich, intelligent, begabt und geliebt finden.
Vielleicht, weil wir die Zusage von etwas brauchen, das wir uns nicht selbst sagen können: Dass da jemand wirklich Großes und Zuverlässiges ist, der unser Dasein und Sosein radikal und total in der Hand hat.
So eine Erinnerung, so ein Versprechen, so einen Zuspruch können wir im Segen finden. Der vielleicht schönste geht so:
            Der Herr segne dich und behüte dich.
            Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
            Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.

Dieser sog. Aaronitische Segen findet sich im 4. Buch Mose. Er besteht aus drei Sätzen, die aufeinander aufbauen und alle einen ganz bestimmten Fokus haben.  Der Herr segne dich und behüte dich. Hier geht es um die Notwendigkeit, bewahrt und behütet zu werden in einer gefährdeten Welt. Im zweiten Satz geht es die persönliche Gottesbeziehung:  Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Gott wendet sich uns zu, und er will, dass wir uns ihm zuwenden. Und das in einem gnädigen Licht. Also in einem Licht, in dem ich mich dem lebendigen und heiligen Gott auch mit meinem Schattenseiten nähern darf, ja mit meinen Leichen im Keller. Und dann ist da der dritte Satz mit seiner finalen Perspektive: Er schenke uns Frieden. Friede, Shalom, ist im biblischen Sinne das Nonplusultra, das, was Sein und Bewusstsein umschließt, Himmel und Erde, Zeit und Ewigkeit. Hier geht es um etwas, was der Theologe D.F.E. Schleiermacher in einer tiefsinnigen Formulierung „die Gegenwart des ganzen ungeteilten Daseins“ genannt hat.
Seit den Tagen der Reformation steht der Aaronitische Segen wie eine Lichtung am Ende des Gottesdienstes. Er sei hier abschließend für dich noch einmal zitiert:
            Der Herr segne dich und behüte dich.
            Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
            Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.

Pfarrer Dr. Roland Hosselmann 
 

 
 
 

www.evangelisch-in-lippstadt.de | KontaktmessageViSdP: Presbyter Alexander Tschense, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit

 
 
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