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Hallo Besucher,
Pfarrerin Dr. Ivonne Buthke und Kantor Bretthauer haben für Sie die Videoandacht aus der Jakobikirche zu Pfingsten gestaltet. Sie können die Andacht ab Sonntag, 31. Mai, 10 Uhr, auf der Internetseite der Kirchengemeinde www.evangelisch-in-lippstadt.de ansehen. Dazu passend bekommen Sie heute die schriftliche Andacht, im Anhang auch zum Ausdrucken, von Ivonne Buthke. Machen Sie mit dieser "Briefkastenandacht" doch mal einer anderen Person in Ihrer Nachbarschaft eine Freude! Oder lassen Sie uns wissen, wenn Menschen in Ihrer Umgebung diese wöchentliche Andacht bekommen sollen.
An diesem Wochenende feiern wir auch wieder in den Kirchen Gottesdienst: Mit Abstand, Mund-Nasen-Schutz und zum Großteil ohne Gesang. Wir feiern Gottesdienst am Samstag, um 18 Uhr, in der Lukas-Kirche, am Sonntag, um 11 Uhr unter freiem Himmel im Stift Cappel und am Montag, um 11 Uhr, in der Johanneskirche. Informationen zu den Schutzmaßnahmen in Gottesdiensten können Sie hier nachlesen.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag.
Alexander Tschense
Andacht zu Pfingsten 31. Mai / 1. Juni 2020
Liebe Gemeinde.
Pfingsten ist der Geburtstag der Kirche – der Tag, an dem die Jünger Jesu zu Aposteln wurden. Jetzt waren sie durch das Geschenk des Heiligen Geistes Jesu Boten und es war ihre Aufgabe, das Evangelium, die frohe Botschaft von Gottes Wirken in der Welt zu verkündigen. Sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in anderen Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab (Apg 2, 4). Mir ist, als würde sich etwas von diesem Sprachenwunder von damals in den vergangenen Wochen wiederholen: Videoandachten, Telefonkonferenzen, Podcasts im Fahrstuhl mit Gott, Briefkastenandachten, ein Chorkonzert gemeinsam, aber jeder für sich von zu Hause verbunden per Internet?
Auch das sind andere Sprachen, das gab es vorher in unserer Kirche nicht und schon gar nicht so flächendeckend wie im Moment. Vieles ist so ganz anders als gewohnt – im Gottesdienst wie auch im Alltag. Händeschütteln zur Begrüßung – ausgeschlossen. Da müssen wir eine andere Sprache finden, um zu zeigen: Schön, dass wir uns begegnen! Schön, dass du da bist.
Diese Pandemie zwingt uns, in Kirche und Gesellschaft, andere Wege einzuschlagen. Und zwar nicht nur punktuell, an einem Ort oder in einem Land– sondern weltweit.
Manches wird sich wieder ändern und die Menschen kehren zum Altvertrauten zurück. Manches wird seine Spuren hinterlassen. Und manches wird auch bleiben, nämlich das, was sich als gut und richtig erwiesen hat. Neue Traditionen und Rituale werden geboren und werden zukünftig gepflegt werden, so lange bis wieder etwas geschieht, dass uns in Bewegung bringt und nach neuer Inspiration außerhalb der vertrauten Wege suchen lässt.
Nicht immer gelingt alles sofort, manchmal müssen wir uns auch erst herantasten, uns begeistern und inspirieren lassen, etwas ausprobieren, etwas wagen oder auch wagen, etwas sein zu lassen. Wir sind dabei nicht allein auf uns und unsere Ideen angewiesen – am Pfingstfest vergewissern wir uns immer wieder neu: Gottes Geist vermag sogar aus den unwahrscheinlichsten und schwierigsten Situationen heraus etwas wachsen zu lassen.
Darum bete ich am Pfingstfest 2020 vor allem um eines:
Möge der Heilige Geist in uns wirken, dass wir alle, die wir an Christus glauben, fröhlich das Evangelium weitertragen, mit Herz und Liebe und Zuversicht, in alten und neuen Sprachen, zu allen Zeiten, an allen Orten. Möge es immer wieder Pfingsten werden in uns und in der ganzen Welt.
Amen
Pfarrerin Dr. Ivonne Buthke
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