Evangelisch in Lippstadt - Andacht zum 3. Sonntag nach Trinitatis

 
  ekl logo neu  
   
 
 

Hallo Besucher,

für die Schülerinnen und Schüler in NRW das Schuljahr zu Ende gegangen. Homeschooling könnte das Wort des Jahres werden. Für uns alle waren die letzten Wochen besonders. Wir, als Gemeinde, mussten lernen wie es ist, keine Gottesdienste feiern zu dürfen. Die Videoandachten haben uns durch diese Zeit begleitet. Sie waren kein Ersatz für das, was fehlte, aber eine Möglichkeit, auch Zuhause gemeinsam zu feiern.

Es sind Ferien und Gottesdienste sind - Gott sei Dank - wieder möglich. Wir wollen in den Ferien etwas Neues probieren und dafür muss die Corona-Videoandacht Platz machen. Ab der nächsten Woche gibt es ein neues, kürzeres, Videoformat: Urlaub mit Gott. Es will Sie mitnehmen in die Ferienzeit und gucken, wo uns Gott in dieser Zeit begegnet. Wir sind gespannt darauf, wie sich dieses neue Format anfühlt. Lass Sie sich überraschen.

Am morgigen Sonntag also vorerst zum letzten Mal: die Andacht aus der Jakobikirche. Gestaltet wurde Sie von Pfarrerin Lilo Peters und Kantor Roger Bretthauer. Sie können die Andacht ab Sonntag, 28. Juni, 10 Uhr, auf der Internetseite der Kirchengemeinde www.evangelisch-in-lippstadt.de ansehen. 

An diesem Wochenende feiern wir auch wieder in den Kirchen Gottesdienste: 

  • Sonntag, 28. Juni, 9:30 Uhr
    Andacht, Stiftskirche Cappel
  • Sonntag, 28. Juni, 9:30 Uhr
    3. Sonntag nach Trinitatis
    Lukas-Kirche Hörste, Pfarrer Christoph Peters
  • Sonntag, 28. Juni, 10 Uhr
    3. Sonntag nach Trinitatis
    Jakobikirche, Pfarrer Dr. Roland Hosselmann
  • Sonntag, 28. Juni, 11 Uhr
    Johanneskirche, Pfarrer Christoph Peters
    Johanneskirche
  • Sonntag, 28. Juni, 11 Uhr
    Christophoruskirche, Pfarrer Dr. Roland Hosselmann

Informationen zu den Schutzmaßnahmen in Gottesdiensten können Sie hier nachlesen. Die Maskenpflicht am Sitzplatz wird mit diesem Sonntag aufgehoben.

Ich wünsche Ihnen einen gesegnetes Wochenende.

Alexander Tschense


Andacht zum Sonntag 3. Sonntag nach Trinitatis, 28. Juni 2020

Liebe Leserinnen und Leser,
der Wochenspruch für die kommende Woche aus dem Lukas-Evangelium lautet: „Der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“ Auf der Spur nach dem, was Seligkeit bedeutet, bin ich auf den Psalm von Hans Dieter Hüsch gestoßen:

 
Ich bin vergnügt, erlöst, befreit.
Gott nahm in seine Hände meine Zeit,
mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen,
mein Triumphieren und Verzagen,
das Elend und die Zärtlichkeit.
Was macht, dass ich so fröhlich bin
in meinem kleinen Reich?
Ich sing und tanze her und hin
vom Kindbett bis zur Leich.
 
 Was macht, dass ich so furchtlos bin
an vielen dunklen Tagen?
Es kommt ein Geist in meinen Sinn,
will mich durchs Leben tragen.
Was macht, dass ich so unbeschwert
und mich kein Trübsinn hält?
Weil mich mein Gott das Lachen lehrt
wohl über alle Welt.
Ich bin vergnügt, erlöst, befreit.
Gott nahm in seine Hände meine Zeit,
mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen,
mein Triumphieren und Verzagen,
das Elend und die Zärtlichkeit.


Was muss geschehen, damit ich vergnügt bin, erlöst, befreit?
Was muss ich tun, um ein Stückchen Seligkeit abzubekommen?
Es ist eine Menge Ballast, den ich loswerden müsste. Ich will erlöst, gelöst, herausgelöst werden aus dem, was mich einengt. Manchmal laufe ich gegen Wände, die ich selbst zu verantworten habe. Unerledigtes wird zur Last. Ich habe mich schuldig gemacht an meinen Mitmenschen. Ich habe den Wunsch, an verschiedenen Stellen neu anzufangen. Aber ich weiß auch um meine Grenzen.
Ich würde die Altlasten gerne hinter mir lassen und wegwerfen wie Müll. Aber so einfach funktioniert das nicht. Irgendwo taucht alles wieder auf. Manchmal bin ich damit beschäftigt, den Müll, sprich die Scherben aus der Vergangenheit aufzuheben und einzusammeln.
„Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist!“ So heißt es im Wochenspruch.  Da sucht also jemand mit mir. Jesus hilft mir nicht nur bei meiner persönlichen Suche. Er sucht auch nach mir. Er lässt nicht locker, wenn ich verloren gehe und gar nicht mehr an ihn denke. Er sucht mich auch dann, wenn ich mich selbst verliere im Wirrwarr der Anforderungen.
Gott hat mich und das, was ich hier in meinem Leben mache, im Blick. Ich fühle mich dabei an den verlorenen Sohn erinnert. Seine Geschichte ist auch das Evangelium dieses Sonntages (Lukas 15, 1-32). Als der verlorene Sohn nach seinen Irrwegen am Ende der Geschichte heimkehrt, spricht der Vater: „Dieser, mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden. Er war verloren und ist gefunden worden.“ So darf auch ich das Verlorene wiederfinden. Ich darf mich wiederfinden lassen. Gott wartet auf mich gelassen und geduldig. Der verlorene Sohn wird mit einem Festtagsgewand empfangen. Auch ich bekomme, was ich zum Leben brauche und noch viel mehr, auch wenn ich‘s nicht verdient habe. Dem verlorenen Sohn wird bei der Heimkehr vom Vater ein Fest ausgerichtet. Auch ich darf ohne Skrupel feiern und fröhlich sein, auch wenn ich die Zukunft noch nicht überschauen kann. Wie beim verlorenen Sohn muss ich mit manchen meiner Brüder und Schwestern die Versöhnung noch üben. Aber Gott wird vermitteln.
„Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist!“ Das ist wirklich wahr! Wenn ich das weiß, ist das ein Stück Seligkeit. Ich bin vergnügt, erlöst, befreit. Gott nahm in seine Hände meinen Geist. Amen.
Pfarrerin Lilo Peters
 

 
 
 

www.evangelisch-in-lippstadt.de | KontaktmessageViSdP: Presbyter Alexander Tschense, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit

 
 
Powered by AcyMailing
Anhänge
andacht_2020_06_28.pdf