Anders als 2008/2009 hat sich das Presbyterium entschieden, keine Verzichtsdiskussion zu führen, sondern sich konstruktiv für Dinge zu entscheiden. Was kann den Herausforderungen entgegenwirken (Wertschöpfung)? Aus den Diskussionen entstand eine Strategie:

Öffnen
Werbung für den Glauben. Wir gehen dorthin, wo die Menschen sind.

Verdichten
Begeleitung auf dem Weg zur Kasualie.

Bekennen
Menschen zu Multiplikatoren machen; über das Erlebte (Öffnen->Verdichten) und Glauben sprechen.

agenda23 wegEntlang dieser strategischen Gedanken ist das Projekt „Vorne anfangen“ entstanden, das werdenden und jungen Eltern bereits im Krankenhaus begegnet, ihnen Segen und Begleitung, Austausch in Krabbelgruppen und im Elterncafé und den Weg zur Taufe anbietet. Dafür wurde eine neue Mitarbeiterin mit 100 Prozent eingestellt und eine Pfarrerin mit 25 % Dienstumfang zugeordnet.

In derselben Weise wird nun die Gruppe der Jugendlichen betrachtet. Der Weg zur Konfirmation soll nicht erst mit 13 beginnen, sondern bereits in der Grundschule. Ab 2022 soll eine pädagogischtheologische Fachkraft die vorhandenen Modelle der Konfirmandenzeit in Lippstadt bis 2023 (Ruhestand eines Pfarr-Ehepaars) unterstützen und gewährleisten. Die Fachkraft entwickelt gemeinsam mit dem pastoralen Team, den hauptamtlichen Mitarbeitenden, sowie den in der Konfirmandenarbeit tätigen Ehrenamtlichen, das Konzept für neue Konfirmandenzeit. Die Zeit bis zur Konfirmation soll mit Angeboten gefüllt sein. Diese müssen nicht wöchentlich oder monatlich, jedoch kontinuierlich und verlässlich terminiert sein. Konfirmandenarbeit ist eine gesamtgemeindliche Aufgabe und macht Kindern, Jugendlichen und deren Eltern vielseitige Angebote zum Einstieg und zur Mitarbeit. Die Konfirmandenzeit wird multiprofessionell, von haupt und ehrenamtlich Mitarbeitenden geplant, vorbereitet und gestaltet. Aus dem interprofessionellen Pastoralteam sind dafür zwei Stellen (1 x Pfarrer:in, 1 x Mitarbeiter:in mit pädagogischtheologischem Profil) vorgesehen. Gemeindliche Einrichtungen wie der Jugendtreff Shalom oder die Kirchenmusik sollen sich an dem vielseitigen Erscheinungsbild der Konfirmandenzeit einzubringen. Die Beteiligung und Einbindung der Jugendkirche Lippstadt-Hellweg soll ein weiterer Bestandteil einer lebendigen Konfirmandenarbeit sein. Mit den Religionspädagogen*innen der Schulen ist ein regelmäßiger Austausch wünschenswert. Der Start für das neue Konzept der Konfirmandenzeit ist für Sommer 2023 vorgesehen.

Selbstverständlich ist, dass neben Taufen und Konfirmationen die pastorale Versorgung (Beerdigungen, Trauungen, Gottesdienste, Einzelseelsorge) gewährleistet werden muss. Ein zu erwartender Rückgang an theologischen Mitarbeiter:innen darf nicht dazu führen, dass Kasualien, persönliche Seelsorge und ein angemessenes Angebot an Gottesdiensten in Frage gestellt werden. Die pastorale Versorgung, die in besonderer Weise dem Aufbau und der Pflege von persönlichen Beziehungen dient, gehört zur Essenz des pastoralen Wirkens. Die Verteilung der o.g. Aufgaben wird im Pastoralteam geregelt. Das Bilden von Schwerpunkten ist nicht ausgeschlossen, soll aber nicht die Regel sein. Für die pastorale Versorgung der Gemeinde sind 1,5 bis 2 Pfarrstellen vorgesehen. Bei der Verteilung der Aufgaben sind vorhandene persönliche Kontakte zu beachten. Besonders für Gemeindeglieder, die noch keinen Kontakt zur Gemeinde hatten, muss es Transparenz und Klarheit in Hinblick auf die Zuständigkeiten geben.

Das Presbyterium hat sich bereits für diese drei Grundpfeiler entschieden (Vorne anfangen, Neue Konfirmandenzeit, Pastorale Versorgung). In einem weiteren Schritt wird geklärt und beschlossen, welche personelle, finanzielle und räumliche Ausstattung diese drei Bereiche benötigen. Dies sollte unter der Prämisse stehen, dass die Kirchengemeinde zukünftig nicht in der Lage sein wird, die Anzahl der Kirchen und Gebäude, sowie die Vielzahl der Arbeitsbereiche beizubehalten. Mit den bereits beschlossenen Eckpunkten und dem wertschöpfenden Gedanken (was dient den Menschen und der Verkündigung) hat die Kirchengemeinde einen guten Weg eingeschlagen und bereits zielführend hinter sich gebracht, wohl wissend, dass viele schwere Entscheidungen noch zu treffen sind.

Die neue gemeindliche Struktur wird anders sein als die heutige: Zentral statt dezentral. Kleiner. Vieles wird nur noch stattfinden können, wenn es ehrenamtlich geschultert wird.

 

 

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