Die Evangelische Kirchengemeinde Lippstadt blickt auf eine lange Geschichte zurück. In der Brüderkirche hielt der Augustinermönch Johann Westermann 1524 seine Fastenpredigten in deutscher Sprache und legte damit einen der Grundsteine der Reformation in Westfalen. Heute hat die Kirchengemeinde fast 13.000 Gemeindeglieder und erstreckt sich fast auf das ganze Stadtgebiet der Stadt Lippstadt mit Ausnahme von Lipperode. Sichtbares Zeichen sind 10 evangelische Kirchen/Gemeindehäuser/Kapellen
.Das war nicht immer so. Vor 100 Jahren gab es drei Kirchen in der Innenstadt und ein Kloster in einem Ortsteil. Nach dem zweiten Weltkrieg und der damit verbundenen Vertreibung wuchs die Stadt und der Wunsch der Neu-Bürger*innen nach einer Kirche in den neuen Ortsteilen. Daraus resultierend entstanden die Pfarrbezirke mit ihren gemeindlichen Zentren. Frei nach dem Motto „Ein Kirchturm – ein Pfarrer“ regelte sich die Zugehörigkeit der Gemeindeglieder und der gemeindlichen Angebote. Jedem Pfarrbezirk war eine Pfarrerin oder ein Pfarrer zugewiesen.
Ferner sind in den letzten Jahrzehnten Arbeitsbereiche entstanden, die bezirksübergreifend ausgerichtet sind. Diese sind mit hauptamtlich Mitarbeitenden ausgestattet sind. Dazu gehört der große Bereich der Kirchenmusik (ein Hauptamtlicher,zahlreiche Nebenamtliche und Honorarkräfte) und die Jugendarbeit mit einem Offenen Treff (vier Hauptamtliche, zahlreiche Honorarkräfte und Ehrenamtliche).
Gleichzeitig hat man sich von Einrichtungen getrennt. Gründe hierfür waren der angespannte Haushalt der Kirchengemeinde und strategische Entscheidungen (Anschluss an größere Einheiten). Die Verantwortung z.B. für die wirtschaftliche Situation des Evangelischen Krankenhauses stellte sich als eine Überforderung des Leitungsgremiums heraus. Dies gilt auch für das Alten und Seniorenheim Bodelschwingh (heute St. Johannesstift Paderborn), das Berufskolleg Stift Cappel (heute Kirchenkreis SoestArnsberg), den Gemeindedienst (heute Diakonie Ruhr-Hellweg), die drei Tageseinrichtungen für Kinder (heute Kindergarten-Trägerverbund des Kirchenkreises), das Kinderheim und das Evangelische Gymnasium (heute Ev. Kirche von Westfalen).
Im Jahre 2007 wuchs die Kirchengemeinde durch die Eingliederung des Bereichs Hörste, der zur Kirchengemeinde Geseke gehörte. 2021 folgte die Vereinigung mit der Kirchengemeinde Benninghausen.